Psychologie ist fies. Viele Menschen sind sich bewusst, dass Sie von
externen Einflüssen oder sich selbst ausgetrickst werden, nehmen es
aber in Kauf. Beispiele? Der Kauf des so lange gewünschten Parka
wird im April zum Winterschlussverkauf nicht getätigt, weil man
gedanklich schon auf Sommer eingestellt ist. Die Vorstellung, ein
neues Kleidungsstück zu haben und es monatelang in den Schrank zu
hängen, überfordert viele. Gleiches gilt für den Fahrradkauf im
November. Dann gibt es Restbestände zu Schleuderpreisen, doch meist
kauft man eben doch lieber doppelt so teuer im März – wenn alle
Fahrräder wollen. Die Liste ließe sich mit Cabrios, Gartenmöbeln
oder Skiern beliebig fortsetzen. An der Börse ist es leider nicht
sonderlich anders und in den letzten Jahren mussten wir feststellen,
dass sich professionelle Investoren keinesfalls geschickter
verhalten als private Anleger – im Gegenteil.
Zum Jahresstart hörte man wirklich
unisono Kursziele für den DAX von 10.300, 10.500 bis hin zu 11.000
Punkten. Ein Hinweis darauf, dass die Märkte jahrelang gut
gelaufen sind, eine Korrektur fällig wäre, es nach wie vor Risiken
im Euroraum gab, Italien und Frankreich Reformen verschleppen,
Gewinne der US-Firmen auf zyklischem
Hoch sind – oft Fehlanzeige, aber nicht immer. Markus Reinwand
von der Helaba beispielsweise gehört ein Kompliment, er hatte den
Mut, den DAX Anfang des Jahres gegen die Kollegenmeinung als teuer
zu bezeichnen und das Ziel auf 8.900 Zähler zu setzen!
Psychologie ist alles
Ansonsten passierte das, was wir im
Frühjahr anhand der Lufthansa-Aktie wochenlang zeigten: Wenn sich
alle einig sind, sagen alle dasselbe. Die Lufthansa-Aktie musste
man bei 20 Euro angeblich unbedingt haben, obwohl alle Probleme,
die jetzt offensichtlich sind auch damals auf dem Tisch lagen!
Eine Infineon war vor Wochen angeblich noch die tollste Aktie
überhaupt – nun kommen die Bedenkenträger. Und den DAX sollte man
am besten absichern – ein klasse Tipp, nachdem der Index nunmehr
14 Prozent verloren hat. Psychologisch ist es natürlich einfacher,
sich der Menge anzuschließen.
Wenig ist schlimmer, als
vermeintlich zu früh aus dem Markt auszusteigen oder zu früh
wieder reinzugehen. Doch wer bei 1.850 Dollar einst beschloss,
dass die Stimmung für Gold womöglich zu gut sei und bei 10.000
Zählern im DAX nach dem Motto verfuhr „den Rest der Jahresgewinne
an die euphorischen Spekulanten“, der kann jetzt mutig
gegenhalten. Denn Gold ist angeblich auf einmal völlig unsexy
geworden, auch zyklische Aktien sind plötzlich schlimmes Zeug.
Wenn wir alle solange warten, bis man wieder laut hört, dass
zyklische Aktien wegen einer Konjunkturerholung laufen, notiert
die BASF vermutlich schon wieder 20 Prozent höher.
Lassen Sie sich nicht verrückt
machen, denn die Tatsache, dass Sie diesen Beitrag lesen, gefunden
haben und sich für Finanzmärkte interessieren, stattet Sie mit dem
besten aller Indikatoren aus – ihrem Bauchgefühl! Wenn Sie das
ungute Gefühl haben, dass wir im Frühjahr in unseren Webinaren
immer wieder mit Ihnen besprochen haben, dass die hohen Kurse
„irgendwie nicht zur Gesamtlage“ passen, die Sorglosigkeit zu hoch
war (VDAX-New immer beachten!) und das alles so hoch nicht bleiben
konnte, dann sichern Sie ihre Aktienbestände ab. Dies alles war
bei 10.000 Punkten angesagt und rückblickend half auch noch die
Charttechnik prima mit.
Jetzt allerdings hören Sie von
überall die Warnungen, die schlauen Ratschläge wie risikoreich
Aktien sind und der VDAX-New rast nach oben. Zugleich stellt man
völlig überrascht vielfach fest, dass die Konjunktur lahmt – na
sowas. Die Phase der nächsten Wochen ist eine hervorragende Zeit,
um Ihr Bauchgefühl erneut zu nutzen. Steigen Sie aus den von uns
im Frühjahr bis zum Sommer empfohlenen DAX, MDAX und
EuroStoxx-Put-Optionsscheinen aus, nehmen Sie die
Absicherungsgewinne mit und buchen Sie diese unter den Aspekt,
dass die Instrumente den Kursrückgang ihres Depots gepuffert
haben. Zugleich halten Sie sich bereit für den Neueinstieg und
schauen Sie sich nach schönen Gelegenheiten um. Es ist vielleicht
noch nicht März und der Parka ist womöglich erst 30 oder 40 %
reduziert – aber Sie bekommen das gute Stück deutlich günstiger
als vorher. Das absolute Tief zu treffen wäre ohnehin reine
Glückssache, so wie man den Ausstieg am Top nicht genau trifft.
Von unseren etlichen Inline-Absicherungspapieren auf den DAX
wurden von insgesamt fast 100 vorgestellten Varianten vier
ausgeknockt, weil wir die obere Barriere bei 9.800 bis 10.000
Punkten gelegt hatten, also einen Tick zu nah für damalige
Verhältnisse.
Zugleich aber „leben“ alle Papiere
noch auf der Unterseite, denn nach unten haben wir stets reichlich
Platz gelassen, damit die Scheine auch wirklich eine
Absicherungsfunktion haben. Das gleiche gilt für Inline-Scheine
auf IBEX, CAC40, Nasdaq, SP 500 und viele mehr – mehr und
reichlich Abstand nach unten hat sich final bewährt, wer die
ISIN-Liste länger verfolgt und unsere Investmentideen liest,
erinnert sich sicher oder ist vielleicht hier und da dabei
gewesen. Auch die klare Prämisse bei uns, Bonuspapiere stets ohne!
Aufgeld zu wählen, hat sich bewährt. Wer Papiere mit Aufgeld
wählte, ist in diesem Jahr häufig Bonuschance und Aufgeld
losgeworden, lag im Verlust höher als im Aktiendirektinvestment.
Wir können natürlich auch nicht zaubern, doch wenn die Barriere
einmal verletzt wurde, beschränkte sich der Verlust maximal auf
den Verlust der Aktie.
Zurück zu Ihren Chancen und um im
Bild zu bleiben – vielleicht ist Ihr Parka ja die BASF-Aktie, eine
Beteiligung an Adidas, ein Papier auf den DAX oder gar die gute
alte Lufthansa – jetzt will sie ja keiner haben…
Damit Sie eine Idee bekommen, welche
Investments man sich schon jetzt auf die Watchliste legen kann,
haben wir Ihnen von Aktiendirektinvestment bis zu Aktienanleihe,
Discount-Call, Indexpapier und Hebelpapieren eine Auswahl
zusammengestellt – unser Comeback-Top10.
Discount-Calls
Dax: PA4RYC – Basispreis 8100 Punkte –
Seitwärtsrendite 48 Prozent p.a. – Laufzeit: 04/15
Adidas: PA6HPN – Basispreis 46 Euro –
Seitwärtsrendite 88 Prozent p.a. – Laufzeit: 06/15
Silber: PA30JV – Basispreis 15 USD –
Seitwärtsrendite 75 Prozent p.a. – Laufzeit: 03/15
Discount-Zertifikate
Nordex – DZP00B – Cap 10 Euro – Seitwärtsrendite 20 %
p.a. – Laufzeit: 06/15
Lufthansa -VZ0EAR – Cap 11 Euro – Seitwärtsrendite 18,1
% p.a. – Laufzeit: 06/15
Infineon – CF4SJ2 – Cap 7 Euro – Seitwärtsrendite 16,6
% p.a. – Laufzeit: 06/15
Inline-Optionsscheine
Twitter – SG5624 – Barrieren: 29/ 61 USD – p.a.
Rendite 222 Prozent – Laufzeit 06/15
Alibaba – SG576U – Barrieren: 54/ 103 USD – p.a.
Rendite 80 Prozent – Laufzeit 06/15
Bonus-Zertifikat
BASF – DT0D8F – Bonus: 70 Euro – Seitwärtsrendite
10,5 % p.a. – Barriere 55 Euro – Laufzeit: 06/15
Memory-Express
EuroStoxx50 – SG458T – Kupon: 6 Prozent – Memory-Barriere:
2128 Punkte – Laufzeit 02/19
ETFs
DAX-ETF – DBX1DA – TER: 0,09 Prozent
MDAX-ETF – 593392 – TER: 0,50 Prozent